Umsonstladen
In jedem Haushalt sammelt sich im laufe der Jahre eine große Anzahl verschiedenster Gegenstände an. Manche Dinge werden benutzt, Andere verbringen ihr gesamtes Leben in einer Schublade. Gerade für die zweite Kategorie kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem der Gegenstand, unabhängig vom Zustand, aussortiert wird. Viele noch nutzbare Produkte werden dadurch sinnlos weggeworfen, obwohl Sie noch tadellos funktionieren. An dieser Stelle kommen die sogenannten Umsonstläden ins Spiel.
Was ist ein Umsonstladen?
In einem Umsonstladen, oder auch Kost-Nix-Laden genannt, können aus der allgemeinen Bevölkerung Sachen abgegeben werden. Andere Personen können sich diese dann kostenfrei abholen. Die Produktpalette reicht hier je nach Regularien des Ladens von Bekleidung über Bücher bis hin zu Küchengeräten und Elektronik. Der Zweck ist vor allem (aber nicht nur) sozial schwache Parteien zu unterstützen. Einige Läden werden jedoch auch direkt eröffnet, um ungenutzte Sachen weitergeben zu können. Die Einrichtungen sind aufgrund der fehlenden Einnahmen auf Spenden angewiesen und brauchen dementsprechend ehrenamtliche Unterstützung.
Wo gibt es diese Läden?
Leider sind diese Läden sehr selten und bei vielen Leuten auch unbekannt. Es gibt vereinzelte Anlaufstellen in allen größeren Städten. Durch die Abhängigkeit von Spendenmitteln müssen die Mieten der Räume entsprechend gering ausfallen, weswegen die wenigsten Läden im direkten Stadtzentrum anzutreffen sind. Stichwortsuche: Umsonstladen, Kost-Nix-Laden
Die Vorteile:
„One man‘s trash is another man’s treasure“. Was für den einen einfach nur Müll darstellt, kann für viele Personen noch hilfreich sein. Gerade bei Bekleidungen ist die Abnutzung oft nicht so stark erkennbar. Einmal gewaschen und schon kann eine andere Person die Sachen tragen. Die Lebensspanne einzelner Produkte kann dadurch einfach und günstig verlängert werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand die Sachen nochmal nutzt, ist hier auch höher da sie kostenfrei sind. Aus eigener Erfahrung kann ich diesbezüglich sagen, dass die Kaufschwelle für gebrauchte Gegenständen enorm ist. Manche Menschen würden sich lieber ein Bein rausreisen, als 2€ für etwas auszugeben, was noch 10 Jahre hält, aber gebraucht ist. Sobald es aber kostenlos verfügbar wird, sind das die ersten Personen in der Schlange.
Nebenbei bringt der Umsonstladen die Chance etwas für bedürftigere Personen zu tun. Auch wenn ich in Onlineauktionshäusern noch den ein oder anderen Euro erhalten würde, kann man darüber nachdenken auf seinen kleinen Gewinn zu verzichten. Das große Geld kommt für den einzelnen dadurch sowieso nicht zu Stande. Viele Familien freuen sich über die Möglichkeit ihren Kindern Spielzeug geben zu können. Ich habe z.B. einen Fahrradhelm und meine zu kleinen Inlineskates abgegeben. Alternativ hätte ich die Sachen nur entsorgt und so kann sich noch jemand darüber freuen.
Abschlusswort:
Behaltet bitte im Hinterkopf, dass ihr den Laden nicht nutzt, um tatsächlich unbrauchbare Dinge abzugeben. Zum einen hat der Laden dann die Entsorgung am Hals, zum anderen werden die „Käufer“ dadurch teilweise auch enttäuscht. Der soziale Aspekt sollte hier im Vordergrund stehen und euer „Müll“ anderen Leuten Freude bereiten.